Im Rahmen eines zweitägigen Graffiti-Workshops setzten sich Jugendliche kreativ und kritisch mit gesellschaftlichen Themen wie Vielfalt, Demokratie, Diskriminierung, Eigenwirksamkeit, Mitbestimmung und Verantwortung im Miteinander auseinander. Als gemeinsamer Erfahrungsraum diente dabei die Fußballkultur, die für viele Jugendliche einen direkten Lebensweltbezug herstellt.
Der Workshop wurde am 10. und 11.10.2025 im Fanprojekt Fürth durchgeführt und in enger Kooperation mit Style Scouts Nürnberg, einem professionellen und pädagogisch erfahrenen Graffiti-Team, umgesetzt. Durch diese Zusammenarbeit entstand ein geschützter Lernraum, in dem sowohl künstlerische Fähigkeiten als auch gesellschaftliche Kompetenzen gefördert wurden.
1. Ablauf des Projekts
Tag 1: Einführung, Reflexion und Gruppenfindung
Der erste Tag diente dem Einstieg in die Themen und dem Kennenlernen.
Die Jugendlichen erhielten eine jugendgerechte Einführung in die Schwerpunkte:
- Gleichberechtigung
- Toleranz
- Vielfalt
- Mitbestimmung
- Antidiskriminierung
Diese Inhalte wurden mit den persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden verknüpft, insbesondere im Kontext von Fußball und Fankultur. Anschließend erfolgte eine pädagogisch angeleitete Einführung in die Graffiti-Kunst: Grundlagen, Techniken, Bildaufbau und Sicherheitsaspekte wurden erklärt und praktisch erprobt.
Tag 2: Kreative Umsetzung
Am zweiten Tag entwarfen die Jugendlichen eigene Motive und setzten diese in vier Kleingruppen auf Aluverbundplatten (Alu-Dibond) um. Dabei stand im Mittelpunkt, dass die Motive einen inhaltlichen Bezug zu den Themen Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt aufweisen.
Die professionelle Begleitung durch Style Scouts ermöglichte:
- intensive Betreuung
- technische Anleitung
- Umsetzung individueller Bildideen
- Raum für kreative und selbstbestimmte Prozesse
Alle Jugendlichen konnten aktiv sprayen und ihre Ideen gestalterisch realisieren.
2. Ergebnisse
Die entstandenen großformatigen Graffiti-Kunstwerke spiegeln die Auseinandersetzung mit den Themen eindrucksvoll wider. Die Jugendlichen setzten ihre Perspektiven sichtbar und mutig um und bewiesen, dass sie die Inhalte nicht nur verstanden, sondern auch kreativ verarbeitet und in eigene Ausdrucksformen übersetzt haben.
Die Werke werden im Rahmen von „Fürth gedenkt“ im Jahr 2026 öffentlich präsentiert, beispielsweise im Rahmen einer begleitenden Abendveranstaltung. Damit wird die Sichtbarkeit der Ergebnisse erhöht und ein breites Publikum erreicht.
3. Zielerreichung
Alle im Projektantrag formulierten Ziele konnten vollständig erreicht werden:
- Stärkung des demokratischen Bewusstseins
- Auseinandersetzung mit Vielfalt und Antidiskriminierung
- Förderung von Eigeninitiative und Mitbestimmung
- Stärkung kreativer Kompetenzen
- Verknüpfung gesellschaftlicher Themen mit jugendkulturellen Ausdrucksformen
Das Projekt verband niedrigschwellige kulturelle Bildung mit relevanten gesellschaftlichen Fragen – ein Ansatz, der von den Jugendlichen gut angenommen wurde.
4. Teilnehmendenlage
Obwohl die Anmeldezahlen zunächst hoch waren, mussten einige Jugendliche aufgrund der schlechten Wettervorhersage kurzfristig absagen oder konnten nicht an beiden Tagen teilnehmen. Dennoch war die Teilnehmendenzahl zufriedenstellend und die Gruppe zeigte:
- hohe Motivation
- starkes Interesse
- aktive Beteiligung
- eigenständige Ideenentwicklung
Das Wetter erwies sich letztlich als überraschend mild, sodass der Workshop unter guten Bedingungen im Freien stattfinden konnte.
5. Projektbedingungen und Kooperation
Das Projekt profitierte maßgeblich von der Expertise der Style Scouts, deren pädagogisch fundierte Arbeitsweise eine sichere und kreative Atmosphäre schuf. Durch die Bereitstellung geeigneter Materialien und eines passenden Arbeitsumfelds im Außenbereich verlief die Durchführung reibungslos.
Die Terminierung im Oktober war notwendig aufgrund der Verfügbarkeit des Teams sowie wegen der Abstimmung mit der fußballfreien Zeit.
6. Fazit
Der Graffiti-Workshop war ein voller Erfolg. Die Jugendlichen setzten sich intensiv mit demokratierelevanten Themen auseinander, entwickelten eigene gestalterische Positionen und erfuhren ihre eigene Wirksamkeit im kreativen Tun. Die entstandenen Kunstwerke sind sichtbarer Ausdruck dieser Auseinandersetzung und werden im kommenden Jahr einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Das Projekt zeigt, wie wirksam jugendkulturelle Methoden – insbesondere Street Art – für politische Bildung und Empowerment eingesetzt werden können. Die Zusammenarbeit mit Style Scouts, die aktive Beteiligung der Jugendlichen und die hohe Qualität der Ergebnisse bestätigen die Nachhaltigkeit und den Erfolg des Projekts.















