„Rückenwind“ – gestärkt in der Arbeit mit Migrant*innen

Der Fachtag „Rückenwind – gestärkt in der Arbeit mit Migrant*innen“ fand am 29. Oktober 2025 in den Räumen des „Grünen Baum“ in Fürth statt. Insgesamt nahmen 91 haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte aus der kommunalen Migrationsarbeit und Beratung teil. Begrüßt wurden sie vom Arbeitskreis Migration – bestehend aus dem Büro für Migration und Vielfalt, dem KJHZ, der Caritas, AWO Kulturbrücke, elan und dem IB – sowie von der Moderatorin Frau Schindler. Im Anschluss richtete der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Karl Straub, ein Grußwort an die Teilnehmenden.

Der Fachtag eröffnete mit dem Vortrag „Zwischen Anforderungen und Ressourcen: Resilienz stärken und Balance finden in der Migrationsarbeit“ von Frau Köppel (resonanzOrganisationen). Der zweite Vortrag von Frau Kammerlander (refugio München) widmete sich dem Thema „Umgang mit internalisiertem Rassismus – Stärkung von Betroffenen“. Beide Beiträge leisteten einen wichtigen Impuls zur Förderung von Toleranz und Vielfalt sowie zu einem respektvollen, achtsamen Miteinander gegen Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz. Diese Schwerpunktsetzung fand sowohl in der anschließenden Plenumsdiskussion als auch in den drei parallel angebotenen Workshops am Nachmittag ihre Fortsetzung.

Die Teilnehmenden – täglich konfrontiert mit der Belastungssituation ihrer Klient*innen sowie aktuellen politischen Herausforderungen wie drohenden Mittelkürzungen – erhielten im Verlauf des Tages vertiefende Informationen, Anregungen zur Selbstfürsorge und Werkzeuge für ihre Beratungspraxis. Vor allem in den Workshops fand ein intensiver Austausch statt.

Zielerreichung und Resonanz

Die Ziele des Projekts konnten umfassend erreicht werden. Das große Interesse spiegelt sich bereits in den Anmeldezahlen wider: Statt der ursprünglich geplanten 60 Personen nahmen über 90 Fachkräfte teil. Die gewählten Themen fanden hohe Resonanz, was sich in positiven Rückmeldungen zu den Vorträgen und Workshops sowie im Wunsch nach einer Folgeveranstaltung zeigte. Die Tatsache, dass nahezu alle Teilnehmenden bis zum Ende der Veranstaltung blieben, unterstreicht die Relevanz und Qualität des Angebots.

Die Workshops boten drei unterschiedliche Zugänge zur Zielerreichung: praktische Werkzeuge zur Stärkung der eigenen Resilienz, kreative Elemente im Schauspielworkshop sowie konkrete Hilfestellungen für eine rassismuskritische Beratungsarbeit. Die Fachkräfte erhielten damit vielfältige Methoden und Instrumente, von denen mindestens zwei unmittelbar in ihrer beruflichen Praxis nutzbar sind. Eine Mentimeter-Abfrage zeigt bereits, dass mindestens die Hälfte der Teilnehmenden zwei persönliche Highlights des Fachtags benennen konnte. Die detaillierte Auswertung der laufenden Evaluation steht noch aus.

Kooperation und Organisation

Der Fachtag war ein gemeinsames Projekt aller Akteur*innen des AK Migration. Von der Planungsphase ab Dezember 2024 bis zur Durchführung übernahmen die beteiligten Institutionen unterschiedliche Aufgaben, um den Erfolg der Veranstaltung sicherzustellen. Der Arbeitskreis traf sich in der Regel alle vier Wochen, in der heißen Projektphase noch häufiger, um den Prozess kontinuierlich zu reflektieren und zu steuern.

Ergebnisse und Ausblick

Die hohe Zahl der Teilnehmenden, die positiven Rückmeldungen zu den Inhalten sowie das klare Interesse an einer Fortsetzung des Formats bestätigen den Erfolg des Projekts. Auch wenn Aspekte wie Selbstwahrnehmung oder das Erkennen eigener Grenzen nicht empirisch messbar sind, weist die starke Teilnahme sowie die hohe inhaltliche Identifikation darauf hin, dass diese Themen für die Fachkräfte im Berufsalltag von großer Bedeutung sind.

Alle Teilnehmenden erhielten die Dokumentation der Fachtagung und können die vorgestellten Methoden und Werkzeuge in ihrer täglichen Arbeit anwenden. Damit wirkt der Fachtag über seinen Veranstaltungstag hinaus nachhaltig in die kommunale Migrationsarbeit hinein.