Projekte 2020

Bedingt durch die Coronapandemie und die Lockdowns wurde im Jahr 2020 eine Förderung von Projekten sehr schwierig. Zu den hemmenden Faktoren, gehörten neben der Lockdowns auch sich ständig verändernde Kontaktbeschränkungen, die Unsicherheit der pandemischen Entwicklung bei gleichzeitiger Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie.

Diese Umstände führten dazu, dass eine normale Projektplanung und Durchführung kaum noch möglich war und viele bewilligten Projekte ganz ausfiehlen oder nur im eingeschränkten Rahmen stattfinden konnten. Der Begleitausschuss und die Koordinierungsstelle unterstützten dabei die Projektträger in dem sie ihnen möglichst viel Spielraum zur Projektumsetzung zur Verfügung stellten und die Gesamtlaufzeit der geförderten Projekte bis auf das mögliche Maximum, den 31. Dezember 2020 verlängerten.

Die folgenden Projekte wurden im Jahr 2020 durch die Fürther Partnerschaft für Demokratie mit insgesamt 63.114 € gefördert:

TrägerProjekttitel
Fanprojekt, Kinderarche – Arche gGmbH75 Jahre Befreiung Auschwitz
Kinder- und Jugendhaus Catch UpJulius Hirsch Wall
Echt Fürth – Agentur für Politik und JugendbeteiligungHart aber Fürth
Verband Deutscher Sinti und RomaGeschichte und Gegenwart der Sinti in Fürth
Förderverein der MS Kiderlinstraße„Heroes“ – interaktives Schultheater
ISKA gGmbH, Freiwilligen Zentrum FürthZAM – Interkulturelles Begegnungstreffen
Seebrücke FürthMittelmeermonologe – Dramaturgisches Theater
Jugendmedienzentrum ConnectLiebe ist kälter als der Tod, ein Hörspiel
Echt Fürth – Agentur für Politik und JugendbeteiligungHappy Corona, Clips zu Verschwörungsmythen
Eine Welt Laden Fürth e.V.Abstimmung zu Fürth im Übermorgen
Stadtjugendring FürthGewalt gegen Frauen
Caritasverband FürthVeranstaltungsreihe „für(th)einander“ 2020
Fürther Bündnis g. Rechtsextremismus8. Mai 2020, 75igster Jahrestag der Befreiung

75 Jahre Befreiung Auschwitz

Am 27. Januar 1945 befreiten Rotarmisten der 60. Armee der 1. Ukrainischen Front der Sowietunion das Vernichtungslager von Auschwitz. Kameramann Alexander Woronzow war dabei. „Was ich dort gesehen und gefilmt habe, war das Schrecklichste, was ich während des Krieges je gesehen und aufgenommen habe“, berichtete er Jahrzehnte später.

Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurden an diesem Ort der Vernichtung zwischen 1940 und 1945 von den Faschisten ermordet. Als die Soldaten die Lager erreichen, sind viele der rund 7500 dort verbliebenen Häftlinge in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Auch in Fürth ist der 27. Januar alljährlich ein Tag des stillen Gedenkens. Die Fürther Kulturpreisträgerin Gisela Naomi Blume recherchierte und dokumentierte in ehrenamtlicher Tätigkeit die Namen von 1144 Fürtherinnen und Fürther, die zwischen 1933 und 1945 deportiert wurden und starben. Ein breites Büdnis ruft jedes Jahr zum Gedenken auf, dieses Jahr sollten brennende Kerzen in die Fenster gestellt werden.

Es wurde mit einem Transparent, Plakat und Kerzen an Fürtherinnen und Fürther erinnert, welche sich der faschistischen Barbarbei widersetzten und  daher verfolgt, verhaftet und nicht selten ermordet wurden.


Julius Hirsch Wall

Bereits Ende des Jahres 2019 entstand die Idee an der Unterführung zur 2017 eingeweihten Julius Hirsch Sportanlage ein Graffiti in Erinnerung an Julius Hirsch zu installieren. Das Grundkonzept entwickelten das Kinder- und Jugendhaus Catch Up und das Fanprojekt Fürth. Die Person Julius Hirsch, Spitzname „Juller“, war nicht nur Fußballer, der mit der Spielvereinigung Fürth den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte holte – er war Jude, der im Nationalsozialismus ermordet wurde. All diese Dinge galt es in einem Bild zu berücksichtigen.

Somit bestand die Aufgabe im Projekt darin, dass alle einen gleichen Fundus an Wissen zur Person Julius Hirsch erhalten, damit dieses dann in der gestalterischen Umsetzung einfließen konnte. Für den Vortrag über das Leben von Julius Hirsch, konnten Protagonisten der Fürther Fanszene gewonnen werden, die sich bereist intensiv mit der Geschichte von Julius Hirsch befasst hatten.

Ebenso gab es einen theoretischen Input zum Thema Nationalsozialismus und Antisemitismus mit Bezug auf heutige Erscheinungsformen. In den Designworkshop wurden gestalterische Grundlagen zur Entwicklung von Farb- und Kontrastkonzepten von einem lokalen Graffiti Künstler und Mediendesigner erklärt und veranschaulicht. Dann wurde auf diesen Grundlagen ein gestalterisches Konzept erarbeitet. Dieses beinhaltet einerseits Bilder der Lebensstationen von Julius Hirsch, Bezüge zur Graffitikultur und Slogans als Bekenntnis zu Demokratischen Werten.

Am ersten Oktoberwochenende wurde das Konzept in die Tat umgesetzt. Die Message ist klar und deutlich: „Nie wieder Faschismus“.


Hart aber Fürth

Das Format „Hart aber Fürth“ beschäftigt sich im Jahr 2020 mit „Rechter Hetze im Netz“. Hierbei wollen wir unter anderem auf verschiedene Aspekte von Hatespeech eingehen, uns aber auch mit den reellen Konsequenzen und rechter Agitation befassen. Neben der massiven psychologischen Belastung für die Opfer, führt die Flut an konsequenter Beleidung und Drohung auch zu aktiven Handlungsaufforderung. Stellvertretend hierfür sei allein der Mord an Walter Lübcke genannt, dem eine Kampagne der Verleumdung, Diffamierung und Morddrohungen voraus ging oder aber auch der Terrorakt von Hanau. Wie funktioniert HateSpeech im Netz? Wer sind die Meinungsgeber? Und Was haben Popstars und Musiker mit den unterschiedlichen politischen Felder von der Tastatur bis hin zur Straße zu tun? Das sind die Fragen, mit denen sich die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr auseinandergesetzt hat.

Ursprünglich war der Auftakt der Veranstaltung für den 23.04.2020 geplant, mit weiterführenden Terminen am 7.05.2020, am 28.05.2020 und am 11.07.2020. Leider konnten diese Termine aufgrund des durch den Corona-Virus herbeigeführten Lockdowns und den damit einhergegangenen Beschränkungen nicht wahrgenommen werden und mussten daher auf einen späteren Termin verschoben werden. Das ist auch der Grund dafür, warum uns erneut Kosten für den Flyer entstanden sind, da dieser auf die neuen Termine umgearbeitet werden musste.

24.09.2020: „Wenn uns Hass im Netz begegnet“

Protagonist: Florian Seidel in Kooperation mit dem Jugendmedienzentrum Connect

Ob Hatespeech, Fake News oder Cybermobbing, den Schattenseiten des Internets begegnet man immer wieder, ob als Erwachsener oder Jugendlicher. Kann man sich dem entgegenstellen und was steckt hinter diesen Phänomenen? Der Vortrag konnte einen Überblick über das genannte Thema geben.

29.10.2020: „funk Doku: Lösch Dich – So organisiert ist der Hass im Netz“

Das Troll-Netzwerk „Reconquista Germanica“ wurde vor der Bundestagswahl 2017 von einem rechtsextremen Youtuber gegründet. Die Doku zeigt, wie Mitglieder sich dort absprechen, um Wellen von Hass-Kommentaren gegen bestimmte Seiten und Personen zu starten.

Die Abschlussveranstaltung war ursprünglich als Highlight der Serie für den 12.11.2020 geplant. Leider konnte die Veranstaltung zu diesem Termin aufgrund eines Corona bedingten Lockdowns wieder nicht durchgeführt werden. Wir konnten hier glücklicherweise mit dem 10.12.2020 einen Ersatztermin finden, an dem die Veranstaltung digital als Live Stream sehr erfolgreich durchgeführt werden konnte.

10.12.2020: Buchvorstellung „Die rechte Mobilmachung“

Patrick Stegemann und Sören Musyal recherchieren seit Jahren im Umfeld der extremen Rechten. Für ihr Buch „Die rechte Mobilmachung“ analysieren sie die Medienstrategien der s.g. „Neuen Rechten“ – ein Buch zwischen den Theorien Carl Schmitts und Hochglanzbildern auf Instagram.

Das Projekt konnte trotz der enorm erschwerten Bedingungen durch das Corona-Virus die Zielvorgaben größtenteils erfüllen, es sind im Laufe des Jahres sieben Zeitungsartikel sowohl in den Fürther Nachrichten als auch der Fürther Stadtzeitung zu der Veranstaltungsreihe erschienen. Des Weiteren konnten drei von vier Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt werden. Eine Veranstaltung musste aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse (Quarantäne, siehe 08.10.2020) leider kurzfristig abgesagt werden.


Sinti und Roma in Bayern

Das Projekt begann im Oktober 2020 mit der Arbeit auf zwei Ebenen: der Projektleiter und die Interviewerin, beide Angehörige der Sinti und in Fürth geboren und aufgewachsen, haben mit ihren Recherchen begonnen und ältere Angehörige der Sinti kontaktiert.

Zeitgleich hat der Mitarbeiter des Landesverbands zusammen mit den anderen Projektbeteiligten die inhaltliche Konzeption der Fortbildung geplant und die Ausschreibung gemeinsam entwickelt. In regelmäßigen Teamtreffen über Zoom konnten sich alle Beteiligten mit ihren Perspektiven und Vorstellungen einbringen. Aufgrund des Infektionsgeschehens war schnell klar, dass die Fortbildung digital durchgeführt werden muss.

Durch die Kontaktbeschränkungen und dem Vorrang der Schutz der älteren Menschen wurde sich darauf verständigt nur Familienangehörige, zu denen man sowieso Kontakt hat, in die Interviews mit einzubeziehen.

Es gelang uns so drei Familienbiographien inkl. Dokumente und Fotomaterial von Sinti zu sammeln, die kurz nach 1945 nach Fürth gezogen sind und seitdem dort leben. Die Fortbildung wurde am 10.12.2020 ganztägig (9-16 Uhr) durchgeführt.

Teilgenommen haben 9 Lehrkräfte und 5 Multiplikator*innen aus Fürth. Die Rückmeldungen waren insbesondere von den Lehrkräften positiv.


Heroes“ – interaktives Schultheater

Der Elternverein der Mittelschule Kiderlinstraße organisierte für Schüer und Schülerinnen der 8. jahrgangsstufe zwei Workshops mit den Nürnberger Heroes e.V.

Die Workshops werden in der Regel von zwei ausgebildeten Heroes im Sinne der Peer-to-Peer-Education selbst durchgeführt. Anhand von kurzen Rollenspielen oder anderen pädagogischen Methoden werden die Jugendlichen zur Diskussion und Reflexion der Themen motiviert. Zusätzlich ist ein Gruppenleiter anwesend, der bei Problemen ggf. eingreifen kann.

Die Workshops richten sich an alle Jugendlichen, das heißt Jungen und Mädchen gleichermaßen, unabhängig davon, ob ein Migrationshintergrund vorliegt oder nicht.

Ein Workshop dauert ca. 120 Minuten (ca. 3 Schulstunden). Es werden in der Regel zwei bis drei Themenschwerpunkte, die in einem Vorbereitungsgespräch besprochen werden, behandelt.

Mögliche Themen sind derzeit:

  •          Identität: Deutsche vs. Herkunftskultur – wer bin ich, wer will ich sein und als was sehen mich andere (Selbst-/Fremdwahrnehmung, Labeling)?
  •          Ehre: Was bedeutet Ehre für mich und für andere? Wer bestimmt, was ehrenhaft ist und was nicht?
  •          Geschlechterrollenbilder: Was bedeutet es, ein „Mann“/eine „Frau“ zu sein? Was ist männlich/weiblich und warum denken wir so? Was hat das mit Ehre zu tun?
  •          Rassismus: Welche Vorurteile habe ich über andere und andere über mich? Wie gehe ich mit Diskriminierung um?


Mittelmeermonologe

In den Mittelmeer-Monologen tragen Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles ‚Wort und Herzschlag‘ aus Berlin die Erlebnisse von zwei überlebenden Flüchtenden während der Überfahrt über das Meer, ihren Telefonaten mit dem Alarmphone sowie der Interaktion mit einer Aktivistin des Seenotrettungsschiffes Seawatch am 6.11.2017 vor. Die Monologe basieren auf authentischen Interviews.

So soll eine Identifikation der ZuschauerInnen mit den Betroffenen erreicht sowie die Bereitschaft gestärkt werden, solidarisch aktiv zu werden in der Aufnahme und Begleitung von Geflüchteten, insbesondere von aus Seenot Geretteten. Dadurch wird ein gedeihliches Zusammenleben in der Stadtgesellschaft unterstützt und gefördert, rassistischen und menschenfeindlichen Tendenzen wirkt es entgegen.

Trotz zähem Kartenvorverkauf kamen letztlich über 90 Menschen in die Vorstellung. Die Mehrheit der BesucherInnen waren jüngere Leute. Doch auch der dritte Bürgermeister der Stadt Fürth, Herr Dietmar Helm, kam mit seiner Frau und blieb das ganze Stück.

Die vier SchauspielerInnen plus Regisseur, Assistentin und Cellist reisten am 24.09. ab Mittag an und probten für die Vorstellung am Abend.

Die Monologe waren sehr beeindruckend, hatten einen ausgesprochen hohen Identifikationswert.
Die BesucherInnen kamen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen, fast 80% blieben auch zum anschließenden Publikumsgespräch.


Arzu – Ein Hörspiel von Milena Aboyan und Sirius Kestel

Es wurde ein professionelles Hörspiel über den Mordfall der 18-Jährigen Arzu Özmen durch ihre eigene Familie produziert. Dieser so genannte Ehrenmordfall erschütterte 2011 ganz Deutschland und war Inhalt ausgeprägter medialer Berichterstattung.

Wir möchten auf dieses in unserer Gesellschaft immer noch präsente Thema (Unterdrückung junger Frauen durch die eigene Familie, teilweise fehlende Integration, etc.) hinweisen. Ohne Vorurteile, ohne erhobenen Zeigefinger.

Wir möchten eine junge, mutige Frau zur Protagonistin unserer Geschichte machen, welche sich nicht gefügt und ihre Rechte als Frau eingefordert hat.

Für das Dialogbuch und die Inszenierung ist die bereits mehrfach ausgezeichnete, junge Autorin Milena Aboyan verantwortlich, welche selbst als Flüchtende nach Deutschland kam.

Eine ausführliche Rezession ist auf Kassetenbox.de unter: https://www.kassettenbox.de/2021/01/arzu/ zu lesen.


Happy Corona, Clips zu Verschwörungsmythen

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie geistern zahlreiche Verschwörungsmythen und Fake News durchs Netz. Auch wenn manche dieser Mythen völlig absurd sind, erreichen sie über Messengerdienste wie Telegram massenhaft Menschen. Welche Verschwörungstheorien es in der Corona-Krise gibt, warum diese gefährlich sind und wie man sich verhält, wenn solche Mythen im Freundes- und Bekanntenkreis florieren, zeigen euch die #realtalk-Videos!

1. Was sind Verschwörungstheorien?

Hinter dem Virus steckt eine kleine Clique von Menschen mit Macht, die Böses mit der Welt vorhaben. Selbst Popstars, HipHop-Größen, vegane Kochbuchautoren und Schlagersänger hängen derzeit massiv Verschwörungstheorien an und verbreiten diese weiter. Was eine Verschwörungstheorie ausmacht, wer dafür anfällig ist und warum auch die politische Überzeugung eine Rolle spielen kann, seht ihr im ersten #realtalk-Video.

2. Gibt es bald Corona-Zwangsimpfungen?

Bei vielen der sogenannten Corona-Demos fordern die DemonstrantInnen, dass sie nicht gechippt werden wollen. Sie befürchten, dass es bald entweder einen Corona-Impfstoff geben wird, der uns zwangsmäßig verabreicht wird, oder, dass der Corona-Impfstoff mit einem Mikrochip versehen ist, um uns alle zu überwachen. Manchmal wird auch beides als angebliche Wahrheit weiterverbreitet. Was ist dran an der Geschichte? Und gibt es in Deutschland überhaupt einen Impfzwang oder eine Impfpflicht? Diesen Fragen gehen wir im zweiten #realtalk-Videonach.

3. Was hat 5G-Mobilfunk mit Corona zu tun?

Mit Beginn der Corona-Krise wurden weltweit auch 5G-Mobilfunkmasten angegriffen, gefällt oder angezündet. Manche vermuten, dass der neue Mobilfunkstandard nicht nur schneller ist als 3G und LTE, sondern auch gefährlicher. Und irgendwie auch etwas mit dem Coronavirus zu tun hat. Warum Verschwörungserzähler das behaupten und was dran ist an der Sache, erfahrt ihr im dritten #realtalk-Video „5G-Mobilfunk und Corona?!“

4. Alles wird gut: US-Präsident Trump führt ne Militäroperation durch

US-Präsident Donald Trump ist kein gewöhnlicher Präsident. Skandale, Fake News und Unberechenbarkeit zeichnen seinen Führungsstil aus. Kein Wunder, dass auch Trump eine wichtige Rolle bei Verschwörungstheorien rund um die Corona-Pandemie spielt. Manche behaupten, es gäbe eine geheime Militäroperation der US-Armee. Und Corona sei nur die Ablenkung für diesen Einsatz. Wieder andere behaupten, ein streng geheimer Insider der Trump-Regierung Namens Q oder QAnon versendet heimliche – und natürlich streng geheime – Nachrichten im Darknet und bei Telegram, um weltweit selbsternannte „Eingeweihte“ zu informieren. Was es damit auf sich hat, zeigen wir euch im vierten #realtalk-Video

5. Was tun gegen Verschwörungsmythen in Familie und Freundeskreis?

Oft werden die Verschwörungserzähler und Anhänger von Fake News leicht als Spinner abgetan. Manche bieten auch eine echte Steilvorlage, wenn man sich beispielweise die neue Karriere eines mittlerweile sehr bekannten veganen Kochs anschaut. Doch Verschwörungsmythen können auch Familien spalten oder Freundschaften zerbrechen lassen. Bevor es soweit kommt, ist es wichtig mit Anhängern der Verschwörungstheorie im Freundes- oder Familienkreis Gespräche zu suchen. Es gibt ein paar einfache, aber hilfreiche Tipps, wie man dabei vorgehen könnte. Wir haben sie im fünften #realtalk-Video „Was tun gegen Verschwörungsmythen und Falschnachrichten?“ zusammengefasst.


Fürth im Übermorgen –Eine Umsetzungsagenda für die nachhaltigen Entwicklungsziele in Fürth

„SDGs vor Ort in die Umsetzung bringen“, die Konferenz mit diesem Motto war am 14.11.2020 der Abschluss und ein Höhepunkt des fünfmonatigen Nachhaltigkeitsfestivals. Fünfzig Teilnehmende aus Bürgerschaft, Stadtrat und Verwaltung brachten ihr Fachwissen und Erfahrungen im Austausch ein und entwickelten zu sechs Themenbereichen 24 Maßnahmen, um Fürth für die Zukunft aufzustellen.

Dies soll ein Schritt des bis 2030 ausgelegten Prozesses sein, wo Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam Verantwortung für die
Umsetzung der SDGs bis 2030 übernehmen.


Gewalt gegen Frauen

In Fürth konnten zahlreiche Kooperationen mit Fraueninitiativen eingegangen werden. So wurde mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Fürth eine Bäckertütenaktion erfolgreich durchgeführt. Die Fahnenaktion von Terre de femmes wurde gemeinsam mit den Unabhängigen Frauen Fürth e.V. nach Fürth gebracht. Sogar eine Fahne vor dem Rathaus konnte gehisst werden. Wir haben zudem den Bedarf festgestellt, dass die bekannten Hilfetelefonnummern in den sozialen Medien stärker beworben werden müssen. Da das soziale Leben während Corona sich in diese verschoben hat. Daher wurde das einer der Schwerpunkte der Aktion.

Es gelang sehr attraktive Werbeplätze an Litfaßsäulen in der Stadtmitte zu buchen und auch dieses Medium zur Verbreitung der Hilfsangebote zu nutzen. Eine Plakat- und Aufkleberkampagne konnte auch erfolgreich umgesetzt werden. Diese wurden an alle weiterführenden Schulen und Jugendzentren der Stadt Fürth verteilt. So konnte auch die jüngere Zielgruppe ansprechend mit dem Thema vertraut gemacht werden.


Was ist eine Partnerschaft für Demokratie? Ein Kunstprojekt

Um in Zeiten der Pandemie die Partnerschaft der Demokratie effektiv im Stadtgebiet Fürth zu bewerben, wurden Künstler und Künstlerinnen mit Wohnsitz oder einem Atelier in Fürth aufgerufen, das Thema „Partnerschaft für Demokratie“ künstlerisch zu interpretieren. Beworben wurde es in den Sozialen Medien und in Printmedien.

Dem Aufruf sind 8 Künstler und Künstlerinnen innen gefolgt, die unterschiedlichen Interpretationen anboten. Die Fach- und Koordinierungsstelle hat anschließend den Begleitausschuss über die Entwürfe abstimmen lassen. Die drei beliebtesten Motive haben ein Honorar bekommen. Das beliebteste Motiv von Sarah Eschbach wurde zudem auf Großwerbeflächen im Stadtgebiet für einige Wochen ausgestellt. Die Drei Motive wurden zudem auf Postkarten und Plakate gedruckt, um auch künftig als Werbemittel zur Verfügung zu stehen.


Lange Nacht der Demokratie

Am 2 Oktober haben 30 Einrichtungen, Initiativen und vereine zur Langen Nacht der Demokratie in der Fürther Innenstadt eingeladen. Einige hundert Besucher*innen haben so verschiedene Orte der Demokratie kennen lernen können und sich mit der Frage beschäftigt: was hält unsere Gesellschaft zusammen? Unser Fazit: es war eine tolle Veranstaltung, die wir sehr gerne mit der Volkshochschule organisiert haben. Mit den vielfältigen Angeboten haben wir nicht nur zeigen können, wie viele Orte der Demokratie es im Herzen unserer Stadt gibt, sondern auch, dass es der Einsatz jede*r Bürger*in der Kitt ist, der unsere Gesellschaft zusammen hält.

Unser Vorstand hat sich am Kneipentalk des Evangelischen Bildungswerks in der Diele des Babylon Kinos beteiligt, bei dem es um Generationenkonflikte ging, die etwa durch die Corona-Krise teils verschärft wurden. Hier konnten viele Missverständnisse oder Wissenslücken auf beiden Seiten durch das gemeinsame Gespräch gelöst werden. Ein spannender Austausch, der zu mehr Dialog zwischen den Generationen anregt!

Von unseren Mitgliedsvereinen haben sich zudem der Bund der Katholischen Jugend mit einer Fensterausstellung und das Kreisjugendwerk der AWO Fürth-Stadt mit einem Planspiel beteiligt.