Projekte 2022

Über den Aktionsfonds Fürther Partnerschaft für Demokratie konnten im Jahr 2022 in drei Förderperioden insgesamt 27 Projekte gefördert werden. Zusätzlich konnten zwei weitere Projekte durch den Fürther Jugendbeirat initiiert werden und über den eingerichteten Jugendfonds gefördert, und erfolgreich durchgeführt werden.

ProjektTräger
Typisch was? – ein TheaterstückFörderverein der Kiderlinschule e.V.
Hart aber FürthAgentur für Demokratie und Jugendbeteiligung im „Mariechen“
ErzählcaféKoordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt, Spiegelfabrik
Naschsträucher und bunte BlüherDiakonie Fürth
Café VielfaltKoordinierte Stadtteilnetzwerke Fürth, Diakonie Fürth
Wie gestalte ich ein Kinderparlament?Spiegelfabrik e.V.
Werkstatt 2031BluePingu e.V.
Zusammenleben ohne Vorurteile und RassismusSiegelfabrik e.V.
HeimatgartenBluePingu e.V.
Mein Gott, dein Gott, kein GottWe Integrate e.V.
Schreibprojekt mit Migrantinnen und MigrantenFreiwilligenzentrum Fürth, ISKA gGmbH
Interkulturelles TanzwochenendeSKAmit e.V.
DemokratiesalonBluePingu e.V.
The Stage Is FemaleZett 9
Kinder und Jugendforum in der SpiegelfabrikKoordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt, Spiegelfabrik
Erzählcafé IIKoordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt, Spiegelfabrik
Öffentlichkeitsarbeit Parking DayEine-Welt-Haus-Fürth
Umfrage zum Fürther KlimaschutzkonzeptEine Welt Haus Laden e.V.
Lesung: Ich will doch nur frei seinSeebrücke Fürth e.V.
Aktionstag: Exteremismuss vorbeugenFörderverein der Max-Grundig-Schule Fürth
Moobbing-Vertreibung-Flucht-IntegrationFörderverein der Kiderlin Schule
Breakin‘ GirlsSKA mit e.V.
Stop Violence – BrottütenSJR Fürth, Gleichstellungsbüro Fürth
Druzhba – Deutsch-ukrainische Begegnungennehemia e.V.
Schwarzer oder grüner WinkelFürther Bündnis gegen Rechts
SPRENKEL – Wir sind buntSchule der Phantasie Fürth
Betzavta WorkshopFörderverein der Max-Grundig-Schule
Jugendfonds
Bock auf Bühne/ 2 Theaterstücke einer jungen TheaterinitiativeZett 9
Command ConZett 9

Hart aber Fürth

Agentur für Demokratie und Jugendbeteiligung im „Mariechen

Mit »Hart aber Fürth« wollen wir mit einem Veranstaltungskonzept fortfahren, dass sich unterschiedlichen politischen Themen widmet, informiert und die Möglichkeit zur aktiven Diskussion bietet. Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die Förderung von Meinungs-bildungsprozessen zu gesellschaftsrelevanten Fragestellungen und aktuellen politischen Themen, denn wir wollen mit der Agentur für Demokratie und Jugendbeteiligung als außerschulischer Bildungsträger ein niedrigschwelliges Format der politischen Bildung für Jugendliche anbieten.

Innerhalb einer Demokratie hat jede:r Einzelne die Möglichkeit sich aktiv in politische Prozesse einzubringen und sich am politischen Leben zu beteiligen – sei es durch Wahlen, soziales Engagement oder die Gründung von Vereinen. Doch wie einfach ist diese Partizipation umzusetzen? Wie lässt sich das politische Geschehen in unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten?


Unser demokratisches System ist brüchig geworden, umso mehr braucht es Informationen und Veranstaltungen und vor allem Menschen, die sich dafür einsetzen. Den Schwerpunkt der kommenden Reihe bildet aus diesem Grund das Thema “Politischer Aktivismus”. Zivilgesellschaftliche Mitbestimmung und Teilhabe spielen gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit geraumer Zeit eine große und zentrale Rolle.


Café Vielfalt

Diakonisches Werk Fürth

Am 18.06.2022 fanden an drei Standorten (KSN Eigenes Heim/Schwand: vorm Sonnenturm, KSN Hard: Kirchhof Heilig-Geist-Gemeinde, Stadtteilprojekt Fürth Nordost: Gelände Wilhelm-Löhe-Kirche) die geplanten Veranstaltungen statt.

Neben Kaffee und Kuchen sowie eigenen Beiträgen zum Buffet von Ehrenamtlichen und Teilnehmenden gab es auf der Hard und im Nordosten live Musik und im Eigenen Heim ein Minikarussell, das bei den jüngsten Besucher*innen gut ankam. Kreative Mitmachaktionen fanden vor allem im Nordosten Anklang.
Während das Stadtteilfrühstück auf der Hard gleich zu Beginn großen Zulauf hatte, waren die Anfänge der Stadtteilpicknicks am Nachmittag an den beiden anderen Orten zögerlich. Nach der ersten Stunde füllten sich aber auch dort die Bänke.

Neben Kaffee und Kuchen sowie eigenen Beiträgen zum Buffet von Ehrenamtlichen und Teilnehmenden gab es auf der Hard und im Nordosten live Musik und im Eigenen Heim ein Minikarussell, das bei den jüngsten Besucher*innen gut ankam. Kreative Mitmachaktionen fanden vor allem im Nordosten Anklang.

Während das Stadtteilfrühstück auf der Hard gleich zu Beginn großen Zulauf hatte, waren die Anfänge der Stadtteilpicknicks am Nachmittag an den beiden anderen Orten zögerlich. Nach der ersten Stunde füllten sich aber auch dort die Bänke.Senior*innen aus dem Betreuten Wohnen, Einzelpersonen und Familien aus dem jeweiligen Stadtteil und Geflüchtete aus der Ukraine kamen gut ins Gespräch. Manche lernten sich bei der Gelegenheit ganz neu kennen, anderen knüpften an bestehende Kontakte an. Für notwendige Übersetzungen war auf der Hard eine Übersetzerin von Elan vor Ort. Im Nordosten übernahmen dies Teilnehmende und im Eigenen Heim die Stadtteilkoordinatorin.

Das große Bedürfnis nach persönlichen Kontakten nach den Pandemie bedingten Einschränkungen war deutlich. Mit den Veranstaltungen ist es gelungen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Lebenssituation und Altersstufen in Kontakt zu bringen und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Gleichzeitig wurde ein deutliches Zeichen für eine offene, friedliche und tolerante Gesellschaft gesetzt.


Wie gestalte ich ein Kinderparlament?

Spiegelfabrik e.V.

Kick-Off Veranstaltung (20.03.22) für ein „Kinderforum“ zur wirkmächtigen Mitbestimmung der im gemeinnützigen Verein Spiegelfabrik e.V. sowie im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Spiegelfabrik lebenden Kinder von 6 bis 13 Jahren und Jugendliche.


Das Kinderforum soll eine regelmäßige Plattform für die Belange und damit Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen im Verein und dessen Umfeld werden, da diese laut Satzung bereits ab 6 Jahre volle Mitgliederrechte haben. Das Forum wird als Beitrag zur Friedenserziehung verstanden. Die Kinder lernen von klein auf, demokratisch für ihre Bedürfnisse einzutreten und dabei Mitbestimmung und Verantwortung unmittelbar zu erfahren und selbst zu praktizieren.


Heimatgarten – Wurzeln auf Wanderschaft

BluePingu e.V.

Im Rahmen des Projekts stellen wir eine gesellschaftliche Gruppe in den Mittelpunkt, die im öffentlichen Raum nicht als aktiv wahrgenommen wird: erwachsene Migrantinnen.

Sie tauchen auf als Mütter, schlecht deutsch sprechend, wenig integriert, isoliert, kaum erreichbar. Mit dem Projekt wollen wir zeigen, welches Wissen diese Frauen aus ihren Heimatländern mitbringen, welche Ausdrucksmöglichkeiten außerhalb von Sprache existieren, wie sie damit in Kontakt mit Fürther BürgerInnen kommen und zur nachhaltigen Wissensbildung und bürgerschaftlichen Engagement in der Stadt beitragen. Während einst „eingewanderte“ Heilpflanzen mittlerweile hierzulande als „heimisch“ angesehen werden (z.B. Fenchel oder Kapuzinerkresse), haben es die Frauen häufig schwer, integrierter Teil der Gesellschaft zu werden.

Durch das Projekt gehen sie auf die Suche nach einem neuen Stück Heimat und teilen über die eigene Migrationsgeschichte Wissen zu Heilpflanzen aus ihren Ursprungsländern. Die Ergebnisse geben sie als Multiplikatorinnen im Rahmen des Aktionstages „Wandertag“ an die Aufnahmegesellschaft weiter und ziehen mit dem entstandenen Heilbeet, dem Heimatgarten durch die Fürther Innenstadt. Dabei machen sie sich selbst und ihr Wissen im öffentlichen Raum sichtbar und geben durch eine Pflanzbeutel-Aktion den Fürther BürgerInnen etwas von dem im Projekt Erarbeiteten und Erfahrenen mit. Diese sind aufgefordert, ihrerseits Wissen zu teilen und in einen Erfahrungsaustausch zu treten, der gegenseitiges Aneinander-Teilhaben und Freude an einem Miteinander auf Augenhöhe ermöglicht.


Schreibprojekt mit Migrantinnen und Migranten

Freiwilligen-Zentrum Fürth

Im Rahmen einer offenen Schreibwerkstatt haben Geflüchtete und Migrantinnen unter dem Titel „Mut“ Geschichten geschrieben, die dann in einem Buch zusammengefasst wurden. Die veröffentlichten Geschichten leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich die unterschiedlichen Kulturen besser kennenlernen und verstehen können. Dadurch kommt es zur gegenseitigen Wertschätzung. Dieses Buch entstand auch in Kooperation mit Mitarbeiterinnen der Flüchtlings- und Integrationsberatung des Caritasverbandes Fürth, die geeignete Räume zur Verfügung stellten.

Während der Jahre, in der es diese offene Gruppe jetzt schon gibt, hat sich sehr viel entwickelt und verändert. Es sind viele Kinder geboren worden. Viele dieser Kinder haben im Kindergarten Deutsch gelernt, gehen heute in die Schule und sprechen jetzt akzentfreies Deutsch. Viele Menschen haben eine Arbeit gefunden. Etliche haben eine Ausbildung begonnen und erfolgreich abgeschlossen. Aber es gibt auch viele, die nach mehreren Jahren immer noch keine Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben. Sie dürfen deswegen keine Arbeitsstelle annehmen und keine Ausbildung beginnen, obwohl sie das sehnlich wünschen.

Alle diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Wünschen, Möglichkeiten und Problemen gehören zu unserer offenen mobilen Schreibwerkstatt.

Am 9. Dezember wurde der neue Band „Mut“ im Bistro der VHS vor 25 Personen vorgestellt. Einige der 20 Autoren und Autorinnen haben aus ihren Geschichten dem Publikum vorgelesen. Man konnte den Verfassern und Verfasserinnen Fragen stellen und miteinander ins Gespräch kommen.


Erzählcafés in der Oststadt

Koordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt

Wir führen unsere Reihe von Erzählcafés in der Oststadt – ein Kooperationsprojekt des Ev. Bildungswerks und des Quartiersbüros Spiegelfabrik – fort und setzen zwei neue inhaltliche Schwerpunkte, mit dem Ziel, Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten miteinander ins Gespräch zu bringen und gegenseitiges Verständnis zu wecken: Generationen-Erzählcafé „Lebensträume, Zukunftsträume“ am 4.7., 19 Uhr in der Otto-Seeling-Mittelschule & Inklusives Erzählcafé „Feste feiern – Party, Kärwa & Co.“ am 4.10. um 19 Uhr in der Kofferfabrik. Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen erzählen sich von ihren Lieblingsfesten. Am Ende wird bei einer „inklusiven Disco“ gemeinsam gefeiert.

Beide Erzählcafés wurden gemeinschaftlich in Zusammenarbeit mit Vertreter:innen weiterer Organisationen aus dem Stadtteil, die mit dem Thema zu tun haben, und interessierten Ehrenamtlichen gemeinsam gestaltet.


Demokratiesalon

BluePingu e.V.

Im monatlich stattfindenden Demokratie-Salon wurden Best-practice-Beispiele von Beteiligung aufgespürt und grundlegende Fragen an eine Demokratie diskutiert. Die Themen „Demokratie“ und „Beteiligung“ wurden entsprechend der Zielstellung diskutiert und Gestaltungsspielräume aufgezeigt. Ein weiteres Ziel war es, während der Veranstaltungsreihe Muster gelingender Beteiligung herauszukristallisieren.


Es waren jeweils Expertinnen vor Ort, sowie interessierte Fürther Bürgerinnen und Aktivist*innen. Das Salon-Gespräch wurde entsprechend moderiert und aufgezeichnet, so dass es Interessierten auch virtuell – zeit- und ortsunabhängig – zur Verfügung steht: https://www.youtube.com/@bluepingu-ev (Playlist Fürth)


Stop Violence – Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!

Gleichstellungsbüro Stadt Fürth

Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten von Mittelfranken werden in ganz Mittelfranken Brottüten verteilt, damit ein breites Publikum für das Thema Gewalt sensibilisiert werden, denn der Kampf für ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben für Frauen und Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


Druzhba, Deutsch-ukrainische Begegnung in der Nachbarschaft

nehemia e.V.

Ausgehend vom wöchentlichen „Willkommenscafé“ für ukrainische Geflüchtete und Familien aus der Nachbarschaft wurde im Oktober/November 2022 eine kulturelle Veranstaltungsreihe durchgeführt, um die entstehenden Beziehungen zwischen Ukrainer:innen und Deutschen bzw. den Menschen unterschiedlichster Herkunft aus der Nachbarschaft zu vertiefen, die deutsch-ukrainische Freundschaft zu feiern, mehr über die jeweilige Kultur zu lernen, neue und alte Nachbar:innen zusammenzubringen und gemeinsam in Fürth ein Zeichen für Frieden und kulturelle Vielfalt zu setzen.

Genau wie das Willkommenscafé selbst waren alle geplanten Veranstaltungen öffentlich und luden zum interkulturellen Dialog und zur Integration der neu hier in Deutschland lebenden Nachbar:innen ein. Gleichzeitig wurde das ehrenamtliche Engagement der Mitwirkenden gestärkt es konnten und weitere Ehrenamtliche gewonnen werden.


Erstes Treffen von Nachkommen von NS-Opfern, die den schwarzen oder grünen Winkel tragen mussten

Fürther Bündnis – gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Die Veranstaltung wurde wie geplant am 20.11.2022 im Jüdischen Museum in Fürth durchgeführt. Es war nach unserem Kenntnisstand das erste Treffen von Nachkommen von Opfern des Nationalsozialismus, die den schwarzen oder grünen Winkel im KZ tragen mussten. Aufmerksamkeit für das Thema wurde sowohl bei Nachkommen als auch breit über das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus hinaus geschaffen.

Es wurde per Flyer, Email und Homepage beworben und die Fürther Nachrichten berichteten mit einem Artikel. Die erhoffte Teilnehmerzahl wurde auch erreicht.
Siegfried Imholz hielt einen sehr gut recherchierten Vortrag, der bundesweit seine Vergleichbarkeit sucht. Vor allem am Nachmittag stand der Austausch unter den Nachkommen im Fokus. Es gelang die erhoffte Aufbruchstimmung zu erzeugen und am 21./22.01.2023 wurde in Nürnberg der Verband für die Erinnerung an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus gegründet!

Ohne die Vor- und Aufbauarbeit in/von Fürth wäre dies so nicht gelungen. Zwei Fürther Nachkommen-Familien beteiligen sich aktiv an dem Aufbau des neuen Verbandes, der die vollständige Umsetzung des Bundestagsbeschlusses vom 13.02.2020 zum Ziel hat.